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Thema: Die Zeit im Marmeladeglas Mo 31 Dez 2012, 22:03
I know, der Titel ist schrecklich, aber mir ist nichts besseres eingefallen, und Fee meint der passt, also...
TJA, das ist jedenfalls das Buch, das ich begonnen hab....
Prolog:
Prolog
Es war ein eisig kalter Tag. IHR Atem hing in Wölkchen in der Luft und Raureif klebte an den gefrorenen Grashalmen, die langsam an Farbe verloren. Jeder ihrer langsamen Schritte verursachte ein knisterndes Geräusch. Im Vergleich zu der Außenwelt, die Metertief unter dem Schnee verborgen lag, war dies ein warmes Gebiet. Noch nie hatte SIE so einen Winter erlebt. Die Wälder waren totenstill und jedes einzelne Lebewesen verkroch sich in warmen Höhlen oder flüchtete in wärmere Gebiete. Es gab Gerüchte, dass selbst in die Wüsten des Landes die Kälte eindrang. Noch nie hatte man den Sommer sehnlicher erwartet. Bals war SIE bei einem schillernden Teich angelangt in dem sich Sternenlicht fing. Aus einem großen Moosbewachsenen Felsen ergoss sich kristallklares Wasser in den Teich. SIE umklammerte das Bündel rotschwarzer Seide noch stärker und ein leises Wimmern ertönte. SIE beruhigte das Kind mit leisen Worten und es öffnete die türkisblauen Augen. Ihre außergewöhnliche Farbe verlieh dem kleinen runden Gesicht mit spärlichem schwarzen Haar einen frechen Eindruck. SIE stieg knöcheltief in das Sternenwasser. Es war seltsam warm für die Temperaturen die über dem Land walteten. SIE watete weiter in die schwarze Masse bis IHR die Flüssigkeit bis zu den Hüften reichte. SIE holte tief Luft und tauchte samt dem Kind in die kühle, sanfte aber feste Umklammerung des Wassers. Als sie die Augen öffnete stand sie in kniehohem grünen Gras. Ein Eulenschrei drang zu IHR und Grillen zirpten hinter einem Busch der kreischend hellrote Beeren trug. Der Mond erleuchtete den von Dornenranken bewachsenen Weg und die Sterne leuchteten unnatürlich kahl vom Himmel. SIE sah einen giftgrünen Schimmer hinter einem Baum. Es war eine Trinkflasche. Plastik, dachte SIE. Schon lange hatte SIE dieses schädliche Material nicht zu Augen bekommen. Das Kind hatte die Augen wieder geschlossen und murmelte im Schlaf leise vor sich hin. „Beeile dich, sonst ist es zu spät“, flüsterte etwas in IHR. SIE warf die dicke Winterjacke ab und rannte. Die Sommernacht umgab sie wie einen schützenden Schleier. Seit Langem hatte SIE dieses Gefühl der Freiheit nicht mehr verspürt. Sommer. SIE könnte hier bleiben. Aber er würde SIE finden. Bestimmt. Und würde SIE mehr quälen denn je. Nicht nur mit der erdrückenden Gefangenschaft. Bald kam das kleine Haus IHRER Schwester in Sicht. Hinter keinem der Fenster war noch Licht zu erkennen. Doch dann nahm SIE hinter einem der Fenster eine Bewegung wahr und eines dieser künstlichen Lichter wurde angeknipst. Eine blonde Frau beugte sich über das Bettchen ihres Neugeborenen Kindes. IHRE Schwester. SIE gab sich einen Ruck und stieg unbeholfen über das Fensterbrett in das gemütlich eingerichtete Schlafzimmer. Die erwachsene Frau rüttelte sanft an den Schultern des Kindes doch es rührte sich nicht. Sie flüsterte seinen Namen. SIE räusperte sich vernehmlich. Die Frau fuhr herum. Auch wenn sie erwachsen war: sie unterschied sich nicht sehr von IHR. „Was – was wollen Sie?“, zischte die Frau entrüstet. SIE kam einen Schritt näher. Deutete auf das Kind. „Es ist zu spät“, flüsterte SIE. IHRE Schwester warf einen Blick auf ihr Kind. „Nein.“ Sie schüttelte den Kopf. „DAS KANN NICHT SEIN!“ Sie stürzte zu dem Kind und Tränen traten in ihre eisblauen Augen. „Bitte. Sie – sie kann nicht… das ist nicht wahr…“ SIE trat zu ihrer Schwester und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Es ist nun mal so“, sagte SIE leise. „Menschen kommen und gehen.“ Sie legte das Kind, umwickelt mit roter und schwarzer Seide auf das Bett. „Ich will, dass du meine Tochter aufziehst. Ich kann sie nicht behalten. Sie würde nur leiden.“ Die Frau sah auf, ihre Augen waren gerötet. Die Trauer stand ihr ins Gesicht geschrieben. Dann erkannte sie die nächtliche Besucherin. Sie erkannte ihre Schwester. Sah das Kind lange an. „Die Ähnlichkeit… sie ist verblüffend“, murmelte sie. „Aber… das kann ich nicht machen…“ Sie drehte sich zu ihrer Schwester um doch die stand bereits auf dem Fensterbrett, das tote Kind in den Händen haltend. „Ich werde sie begraben“, flüsterte SIE. „Bei dem Fluss. Wo wir immer so gerne gespielt haben, weißt du noch?“ Dann war die Schwester der Kinderlosen Frau verschwunden. Ihr Blick glitt zurück zu dem Kind. „Nun gut“, sagte sie zu sich selbst. „Ich werde meine Nichte aufziehen wie meine eigene Tochter. Niemand soll je davon erfahren.“
Und hier gleich die Erklärung, warum ich SIE (handelnde Person) groß schreibe:
ich will keine Namen erwähnen, das würde ansonsten alles verraten. Und weil SIE später ihre schwester trifft, wäre es zu verwirrend: sie sagte ihr das sie meinte 'blablabla', doch sie antwortete:
Verstanden?
Mohnpfote Admin
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Thema: Re: Die Zeit im Marmeladeglas Di 01 Jan 2013, 08:52
Du weißt ja schon wie ich es finde, nicht wahr? Sehr schön geschrieben! Spannend auch... du könntest hier noch eine Kurzbeschreibung reinstellen.
LG
Sternenglanz Admin
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Thema: Re: Die Zeit im Marmeladeglas Di 01 Jan 2013, 21:03
Stimmt....
Spoiler:
Nichts kann schlimmer sein als ein Umzug am Anfang der vierten Klasse Gymnasium - findet Molly. Während sie versucht, sich in ihrer neuen Umgebung zurechtzufinden, tauchen Hindernisse auf: ihre nervige Nachbarin Jana, die sich unbedingt mit ihr befreunden will und ihre überbesorgte Mutter, die alles im Blick behalten will. doch was befindet sich auf dem geheimnisvollen Dachboden, den Molly nicht betreten darf? Stimmen die Märchen und Erzählungen über die fantastische Welt Diamantis, die von dem grausamen König Hades beherrscht wird? Eines Tagen gelangen Jana und Molly durch Zufall in eben diese Welt, die ihr Leben schlagartig auf den Kopf stellt.
Teil des 1. Kapis:
Ein schrilles Leuten riss mich brutal aus dem leichten Schlaf, in den ich vor kurzem versunken war. Ich starrte auf die Uhr, doch mein Blick war verschwommen und ich konnte nur vage die Zahlen erkennen die vor meinen Augen tanzten. Ich blinzelte. Fünf Uhr! Es war beinahe noch Nacht. Waren meine Eltern verrückt geworden dass sie mich in aller Herrgottsfrühe aus dem Bett rissen? Ich hatte gut drei Stunden geschlafen. Wenn überhaupt. Dieser Umzug brachte einen um den Verstand. Alle Freunde musste ich verlassen, die ich schon seit der Kindergartenzeit gekannt hatte. „Molly!“, drang die Stimme meiner Mutter in mein Zimmer. Gähnend richtete ich mich auf und stieß meinen Kopf an der rauen Decke an. Wie jeden Morgen. Ich schlug mit der Faust gegen das harte Material und fluchte wüst. Vielleicht war die Decke in meinem neuen Zimmer ja höher. Wenn nicht konnte ich ja gleich wieder nach Hause fahren. „Molly?“ Die Stimme meiner Mutter nahm einen fragenden Unterton an. Ich machte mir nicht die Mühe zu antworten. Ich schlüpfte in meine Jeans, und nach einigen Anläufen hatte ich mir das T-Shirt richtig über den Kopf gezogen. Ich begegnete meinem Blick in dem kleinen Spiegel der schief an der Wand hing. Er war eines der wenigen Dinge die von den Großen Kartonkisten verschon worden war. Ich griff in mein goldblondes Lockenhaar, das wieder einmal vom Kopf abstand wie Stroh. Die Bürste verschlimmerte diesen Zustand nur noch. Die giftgrünen Augen waren zu Schlitzen verengt und die vollen Lippen aufgeplatzt. Ich unternahm nichts gegen diesen Zustand und rannte hinunter in die Küche, aus der schon die Stimmen meiner Familie drangen. Als ich den Raum betrat konnte ich gerade rechtzeitig ausweichen. Ein Löffel flog zurrend über meinem Kopf hinweg und landete in einem dieser trostlos ockerfarbenen Kartonkiste, worauf ein Klirren folgte. „ALEX!“, brüllte meine Mutter. „Das war die Kiste mit dem ganzen Porzellangeschirr!“ Sie lugte in die Kiste und zog einen ramponierten weißen Teller hervor, der mit grünen und rosafarbenen Blütenranken verziert war. Mein kleiner Bruder duckte sich. „Ups, hab ich nicht gewusst“, sagte er seelenruhig und wandte sich seinem Schokolandehörnchen zu. Im Vorbeigehen zog ich ihn an den kurzen schwarzen Haaren und er heulte schmerzhaft auf. Er holte mit seinen verschmierten Fingern nach mir auf aber ich saß längst auf dem Stuhl neben ihm. „Streitet euch nicht“, seufzte meine Mutter. „Anastasia und ihr Bruder verstehen sich auch gut.“ Ich verschränkte die Arme vor der Brust. „Anastasias Bruder ist fünf Jahre alt, Mama. Und sie ist vierzehn.“ „Genau“, mischte sich Alex mit vollem Mund ein. „Ich bin doch nicht mit einem Fünfjährigen zu vergleichen!“ Meine Mutter seufzte und wandte sich wieder dem Packen der letzten Sachen zu. „Es wird höchste Zeit, dass wir umziehen“, meinte sie als die Nachbarn, ein älteres Ehepaar, die die andere Hälfte des Doppelhauses gemietet hatten, geräuschvoll an die Türe klopften und sich lauthals über diese unangenehme Lautstärke beschwerten. „Nein“, knurrte ich. „Es wird nie höchste Zeit sein hier auszuziehen. Ich würde am liebsten zu Mira oder An ziehen. Ihre Eltern würden mich sicher gerne aufnehmen.“ Meine Mutter seufzte zum wiederholten Mal. „Ich weiß dass du ein schwieriger Mensch bist Molly aber du wirst dich dort schon zurechtfinden. Die Leute in der Gegend sollen nett sein. Und wir haben einige nette Nachbarn. Liliane Red wohnt in der Gegend. Sie war einmal auf besuch hier. Sie war eine sehr gute Schulfreundin von mir und hat zwei Kinder in deinem Alter. Ich bin sicher du wirst dich wunderbar mit ihrer Tochter … Jane oder wie sie heißt verstehen.“ „Wohin ziehen wir denn genau?“, hackte ich nach. Diese Jane interessierte mich nicht. Meine Eltern hatten schon immer ein Riesengeheimnis aus dem Umzug gemacht. „Kannst du sich an das Haus erinnern in dem ich gelebt habe als ich klein war? An diese große schöne Villa? Als dein Großvater von ihrem schlechten Zustand erfuhr ließ er sie restaurieren.“ Ich verschluckte mich fast an meinem heißen Kakao. „WAS? Wir können doch nicht in diese Bruchbude ziehen!“, spie ich aus. „Wie schon gesagt hat sie dein Großvater – erneuern lassen“, wich meine Mutter aus. „Erneuern?“, zischte ich. „Dieses Kaff hätte man abreißen müssen und ein neues Haus hinstellen können. Das hätte viel mehr Geld und Aufwand erspart.“ Ich konnte mich noch gut genug an den Tag erinnern an dem wir zu dem alten blassgelben Haus gefahren waren, das langsam in seine Einzelteile zerfiel. Das Dach war baufällig. Kein einziges Fenster ganz. Die Haustüre war eingetreten und überall auf dem Boden stapelte sich Müll. Es hatte mir richtig Unbehagen bereitet das Bauwerk zu betreten. Meine Mutter zuckte die Schultern und meinte: „Dein Großvater war anderer Meinung. Es sagte, das was uns an unsere Kindheit erinnert will er wiederherstellen. Nach Omas Tod… nun, da er davon erfahren hatte tat es ihm schlussletztlich leid.“ „Und ihr glaubt dem alten Kanarienvogel auch nur ein Wort? Der tat es doch nur um gut auszusehen. Es schert ihn keinen Dreck was mit unserer Familie los ist, nicht das Oma gestorben ist! Er macht sich nichts aus dir und Melissa.“ Mein Großvater Mütterlicherseits war nach Australien ausgewandert als meine Mutter gerade einmal dreizehn Jahre alt war und ihre kleine Schwester Melissa sechs. Er hatte die beiden und ihre Mutter einfach so sitzen lassen und war mit seinem Vermögen verschwunden. Jährlich zahlte er ihnen recht hohe Summen an irgendeiner finanziellen Unterstützung. Und jetzt, wo meine Großmutter vor einem Jahr von uns gegangen war kam plötzlich eine Nachricht von ihm, es tue ihm ja so herzlichst leid. Er berichtete wie wunderbar es mit seinen Geschäften ginge und dass er bald einmal nach Europa kommen würde. Als würde ihm das jemand glauben.
Nachtschimmer Admin
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Thema: Re: Die Zeit im Marmeladeglas Fr 25 Jan 2013, 00:26
hast du aufgehört??? ich habe das immer noch nicht ganz verstanden...
Sternenglanz Admin
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Thema: Re: Die Zeit im Marmeladeglas Fr 25 Jan 2013, 05:36
Nein ich hab nur Schreiben 'eingestellt' und mach jetzt an Eiskalt weiter
Nachtschimmer Admin
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Thema: Re: Die Zeit im Marmeladeglas Fr 25 Jan 2013, 06:52
achso^^ naja, jedenfALLS finde ich das Buch sehr schön und ich werde bald ein richtiges Kommentar dazu abgeben...